Mit seinem Blog „Luxify“ geht Percy Schoeler neue Wege. Sein Reise- und Lifestyle-Blog wendet sich an anspruchsvolle Leser, die den schönen Dingen des Lebens zugewandt sind, Leser, die ein Faible für gutes Design, ausgefeilte Technik und raffinierte Kulinarik haben. Neben hochwertigen Uhren liegen Percy Kreuzfahrten besonders am Herzen. Mit 12 Jahren, so erzählt er gerne, war er das erste Mal an Bord eines Schiffes. Es wurde eine Liebe fürs Leben. Als Reiseblogger ist Percy aktuell in ganz besonderem Maße von den Einschränkungen durch Corona betroffen. Wie geht er damit um, welches sind seine Hoffnungen für die Zukunft? Blog-to-go hat bei Percy nachgefragt.

Percy vom Reise- und Lifestyle-Blog „Luxify“

Du schreibst auf Luxify über Reisen, die ja in Zeiten von Corona deutlich eingeschränkt sind. Warst du in den vergangenen Monaten überhaupt auf Recherchereise? Hast du seit März etwas veröffentlicht und zu welchem Thema?

Das Thema Reisen war in diesem Jahr in der Tat ein Problem. Speziell, da ich mich in den vergangenen Jahren stark dem Thema Kreuzfahrt gewidmet habe und dieses mit Beginn der Pandemie ja komplett zum Erliegen kam und bis heute – mit wenigen Ausnahmen – noch immer dahin darbt. Was also tun, wenn man nicht zur See fahren kann? Man bleibt in der näheren Umgebung und tut das, was man früher schon gemacht hat: Hotels testen. Kurz nach Wiedereröffnung des Tourismus in Österreich besuchte ich daher drei äußerst spannende Hotels in Tirol und im Salzburger Land, zu denen ich dann auch entsprechende Reiseberichte veröffentlichte. Natürlich machte das dann auch wieder Lust auf mehr.

So standen dann zwischen Mitte August und Mitte Oktober Destinationen auf Madeira und in Italien auf der Agenda. Fast fühlte es sich wieder so an wie früher. Doch die Realität holt einen manchmal schneller ein, als einem das lieb ist. Kurz nach meinem „Love Letter to Italy“ titulierten Reisebericht erscheint ein Reisen schon wieder in weiter Ferne. Was die Frage aufwirft, ob es sinnvoll ist, überhaupt weitere Reiseberichte in einer Zeit zu veröffentlichen, in der de facto niemand mehr reisen kann, oder diese auf das Frühjahr zu verschieben, wenn sich die Situation hoffentlich wieder ein wenig entspannt.

Wenn man in diesen Zeiten über Reisen schreibt, sollte man dann das Thema Corona in den Fokus stellen oder im Gegenteil Corona nicht oder nur am Rande erwähnen? Wie handhabst du das?

Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Auf der einen Seite sollen solche Berichte ja zeitlos sein, denn wer sich für ein Hotel oder eine Region interessiert, der kommt über Google & Co. im Zweifel auch dann noch auf den Link, wenn diese Pandemie (hoffentlich) schon lange nicht mehr aktuell ist. Auf der anderen Seite: vieles am Reisen ist derzeit definitiv anders als sonst, vieles stellt sich anders dar, wird anders gehandhabt. Und ich glaube, Menschen suchen gerade in Zeiten wie diesen auch nach Informationen, wie sicher das Reisen ist, wie gut sie vor Ort aufgehoben sind. Von daher habe ich meine Artikel bewusst unter das Motto „Endlich wieder Reisen“ gestellt und behandle das Thema Corona, zwar nicht als wichtigsten, aber als durchaus wichtigen Punkt.

Wir sind neue Wege gegangen…

Percy Schoeler

Hast du angesichts der Corona-Lage dein Website-Konzept überdacht oder wartest du auf bessere Zeiten?

Zu Beginn des Lockdowns Mitte März standen wir, wie so viele, vor der Frage, was nun? Luxify zeichnet sich seit Gründung 2013 durch eigene Berichte, eigene Erfahrungen, eigene Bilder aus. Sprich Content, der nicht nur hochwertig, sondern auch einzigartig ist. Was also tun, wenn man nicht mehr reisen kann, wenn man auch Produkte, über die man schreibt, nicht mehr selbst in die Hand nehmen kann, sondern diese nur noch in Zoom-Meetings vor die Kamera gehalten bekommt? Gar nichts veröffentlichen? Auch das ist ja keine Lösung.

Notgedrungen sind wir den Weg gegangen, und haben in der ersten Zeit Produkte mittels Pressefotos vorgestellt. Statt Erfahrungsberichten gab es dann eben allgemeiner gehaltene News. So wirklich befriedigend war dies allerdings nicht, denn es ist eben nicht das, wofür Luxify steht. Insofern war es dann eine große Befreiung, ab August wieder in der zuvor praktizierten Form arbeiten zu können und nun genügend Material gesammelt zu haben, um auch in den nächsten Monaten regelmäßig Beiträge in gewohnter Qualität liefern zu können.

Was wäre jetzt – bezogen auf deine Website und die Corona-Situation – dein liebster Wunsch?

Der größte Wunsch wäre natürlich, dass die ganze Situation möglichst bald vorüber geht und dass es uns gelingt, diszipliniert weitere Lockdowns zu verhindern. Denn ein solcher macht uns, ganz abgesehen von den Einschränkungen im Alltag, natürlich auch die Arbeit nicht unbedingt leichter. Mein Wunsch wäre aber auch, dass man seitens der Unternehmen stärker auf die individuellen Bedürfnisse, gerade der digitalen Medien, eingeht und diese hier maximal unterstützt. In Zeiten wie diesen sind digitale Medien, und hier sehe ich Blogs ganz vorne, für Unternehmen wichtiger denn je zuvor. Dass man die in Jahrzehnten gewonnenen Erfahrungen mit Printmedien hierfür oftmals nicht einmal ansatzweise anwenden kann, diese Erkenntnis fehlt hier und da noch immer ein wenig. Dass sich daran so bald wie möglich etwas ändert, das würde ich mir wünschen.

Mein liebster Wunsch? Dass wir alle bald wieder ohne große Einschränkungen reisen dürfen. Das wünsche ich mir für uns, vor allem aber für die vielen vom Tourismus abhängigen Existenzen, die mir bei Aussagen wie „Bleiben Sie bitte zu Hause“ oder „man kann ja auch mal ein Jahr aufs Reisen verzichten“ viel zu oft komplett ausgeblendet scheinen.

Ich wünsche mir maximale Unterstützung der digitalen Medien. Diese sind wichtiger denn je.

Percy Schoeler

Percy Schoeler betreibt den Blog https://www.luxify.de/

Natürlich ist er auch auf den sozialen Netzwerken aktiv:

https://www.instagram.com/luxify_de/

https://www.facebook.com/Luxify/

Das Interview führte Jutta Lemcke.

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